Chronik des MSC Laubus-Eschbach e.V. im ADAC

Vom „Bubenverein“ zum international anerkannten Veranstalter hochkarätiger Moto-Cross Veranstaltungen

Zum 60-jährigen Jubiläum 1953 – 2013

1952 im August erreichte den damaligen Laubus-Eschbacher DKW-Händler W. Kramer & Sohn ein Rundschreiben der DKW Auto Union GmbH, in dem zu Neugründungen von DKW-Clubs nach dem Vorbild aus der Vorkriegszeit angeregt wurde. Einige Clubs waren bereits gegründet worden und sollten Zwecks Erfahrungsaustausch kontaktiert werden.

1953 ist das Jahr, in dem Sigfried „Sissi“ Wünsche auf der aufsehenerregenden DKW RM 350 „Singende Säge“, so genannt wegen ihres infernalisch kreischenden Dreizylinder-Zweitakters mit Drehzahlen bis zu 15.000 U/min!, zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft eilte und so die Massen begeisterte. Aber auch in Laubus-Eschbach begeistern sich bereits einige junge Männer für ihre Motorräder – oder die ihrer Freunde.

Im April 1953 wurde die Clubgründung konkret, genügend Interessierte waren vorhanden und die DKW Auto Union übermittelte mit Schreiben vom 1. April 1953 die Modalitäten zur Gründung wie Beispielsatzung und zu wählendem Vorstand sowie Hilfestellung zur Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht. Auch Werbemittel zu günstigen Preisen wurden als Anreiz und als gemeinsame Identifikation angeboten. Der erste Vorsitzende des Clubs war Arnold Schuster. Die sportlichen Veranstaltungen standen unter der Regie des damaligen Sportleiters Heinz Kramer.

Bereits im ersten Jahr des Bestehens gab es zahlreiche Aktivitäten wie eine Club-Ausfahrt zum Dieburger Dreiecksrennen am 19. April 1953, gefolgt von einer Club-Fahrt zum 1. Mai 1953  an die Westerwälder Seen. Gleichzeitig wies Sportleiter Heinz Kramer seine Clubkameraden auf ein außergewöhnliches Ereignis hin:

Das DKW-Club-Treffen zu Pfingsten 1953 in Ingolstadt stand auf dem Plan. Selbstverständlich fuhr der Junge Club dorthin und sogar ein Motorrad Baujahr 1928 war dabei. Auch die Bekleidung wurde vorgeschlagen: normal, gelbe DKW-Schals, Handschuhe, Sonnenbrille und die Regenbekleidung nicht zu vergessen. Gelbe Schals waren damals Erkennungszeichen für Motorradfahrer untereinander, insbesondere bei Pannen sollten die Schals ans linke Lenkerende gebunden werden, um Gleichgesinnte zum Anhalten und um Hilfeleistung zu bitten. Man muß bedenken, ein so dichtes Versorgungsnetz mit Tankstellen, Werkstätten oder gar Pannendiensten wie heute gab es damals bei weitem nicht. Hilfe zur Selbsthilfe war die Devise.

In Ingolstadt hatte die Auto Union in weiser Voraussicht die Werkstätten geöffnet und so konnten die eventuell lädierten Motorräder wieder hergerichtet werden. Ein großer Festkorso, bei dem die anwesenden Mitglieder der DKW-Clubs auf ihren Maschinen durch Ingolstadt fuhren, erregte großes Aufsehen und wurde gebührend bestaunt.

Anhand der noch bestehenden Unterlagen aus dieser Zeit ist zu ersehen, wie rege der junge Club war und wie abwechslungsreich sich das Clubleben gestaltete. Ebenso abwechslungsreich war offenbar auch die Führung des Vereins in jenen ersten Jahren, wechselte doch der Vorsitz einige Male manchmal schon nach kurzer Zeit.

Am 14. Juni fuhr man gemeinsam zum Feldbergrennen. Die Karte kostete 2,20 DM im Vorverkauf.
Schon zu dieser Zeit achtete man bereits auf die ordentliche Anmeldung der Veranstaltungen bei den zuständigen Stellen, so meldete Sportleiter Heinz Kramer für den 2. August 1953 eine Fuchsjagd bei der Polizeidienststelle in Weilburg an.

Eine Belehrung über die Verkehrsvorschriften erfolgte 30 Minuten vor dem Start. Die Fahrzeuge waren mit einer blau/gelben Flagge auf dem Scheinwerfer gekennzeichnet.

Darauf folgend nahm der Club am 23. August1953 an einem Geschicklichkeits-Wettbewerb für Motorräder ohne Seitenwagen in Bad Schwalbach teil. Das Nenngeld betrug 2,- DM. Dem Sieger winkte eine goldene Plakette.

Im September dann stand eine Nacht-Kontroll-Fahrt auf dem Programm, bei der auf etwa 110 km sieben Kontrollstellen angefahren werden mussten.

Etwa in dieser Zeit legte man die Geschicke des Vereins in die Hände von Paul Saleschke aus Weyer als Vorsitzendem.

Ein Clubabend im November stand ganz im Zeichen der Auto-Union. Der Deutsche Meister in der Klasse 350ccm Siegfried Wünsche besuchte zusammen mit Herrn Kattke, dem Werbeleiter der Auto-Union, diese Versammlung, die, wenn man Zeitungsausschnitten aus dieser Zeit trauen kann, von ca. 100 DKW-Fahrern aus Laubus-Eschbach und der Umgebung besucht wurde.

Im Mai 1954 wurde auf dem Sportplatz in Laubus-Eschbach das erste Geschicklichkeitsturnier veranstaltet, bei dem fünf DKW-Clubs anwesend waren. Zu verzeichnen ist, daß Heinz Heil aus Laubus-Eschbach die Bronze-Plakette in der 125ccm Klasse erringen konnte, während Fritz Kramer in der 100ccm Klasse eine Goldene verbuchen konnte.

Zwei Jahre bevor DKW die Motorradproduktion für immer einstellte waren die Aktivitäten des DKW-Clubs jedoch schon mehr oder weniger im Sande verlaufen.

Einige junge Männer, unter anderem Heinz Schmidt aus L.-E. und die Gebrüder Schäfer aus Eschbach bei Usingen, gründeten daraufhin 1955 einen neuen Verein, die Motocross Vereinigung Laubus-Eschbach und man trat dabei auch in den Deutschen Motorsport Verband (DMV) ein. Die MCV Laubus-Eschbach wurde unter dem Vorsitz von Fritz Kramer aus der Taufe gehoben.

Ein geeignetes Gelände für den Motorsport fand sich im Wald, oberhalb des Ortes und mit “Hack unn Schipp”, ohne Maschinen, jedoch mit viel Ehrgeiz und körperlichem Einsatz schuf man die Voraussetzungen für die ersten offiziellen Veranstal-tungen.

“RUND UM DEN ALTENBERG” , so  der Name der zahlreichen Geländefahrten, die bereits 1956, 1957 und 1958 zahlreiche Besucher nach Laubus-Eschbach zu hessischen Meisterschafts-läufen lockten.
Die Clubmitglieder Fritz Kramer und Heinz Schmidt traten als Aktive bei einigen umliegenden Veranstaltungen, zum Beispiel „Rund um die Eschbacher Klippen“ als Fahrer in Erscheinung.

Im Jahr 1959 konnte das heutige Motorsportgelände – ein ehemaliges Grubengelände – gepachtet und in Handarbeit, Sonntag für Sonntag, so hergerichtet werden, daß am 6. September zum zweiten Mal eine Moto-Cross-Veranstaltung, und zwar der Endlauf zur hessischen DMV-Meisterschaft, gestartet werden konnte.

Das allererste Moto-Cross in Laubus-Eschbach fand jedoch schon zwei Jahre zuvor am 22. September 1957 statt, schon am Ort des heutigen Geländes.

Der Grundstein zur heutigen Moto-Cross Strecke war gelegt und bis 1994 sollte fortan in ununterbrochener Folge mindestens eine Moto-Cross-Veranstaltung pro Jahr statt-finden.

1961, dem Jahr, in welchem Juri Gagarin als erster Mensch im Weltraum gefeiert wird, wurde Horst Bördner zum Vorsitzenden des aufstrebenden Clubs gewählt und 1962 erschien zum ersten Mal der Name Ernst Schmid im Laubus-Eschbacher Moto-Cross-Programmheft.

Auch das sonstige Clubleben lag in dieser Zeit nicht brach, so wurden sehr viele Stern- und Zielfahrten ins In- und Ausland mitgemacht, zum Beispiel nach Holland, Belgien, Österreich, Berlin, an die Mosel, nach Helgoland und sogar in die damals noch existierende DDR.

Die Plaketten der Zielorte belegen dies und jene Fahrten sind für die Beteiligten auch heute noch ein Grund für lange Erzählungen des Erlebten.

Neben diesen Clubfahrten und den ersten Moto-Cross Rennen fanden parallel auch weiterhin  Geländefahrten „Rund um den Altenberg“ statt.

1963 übernahm Heinz Dinnes – im Jahr der Gründung der 1. Fußballbundesliga – als Vorsitzender die Verantwortung für den Verein.

In dieser Zeit erschienen außer den Namen der Laubus-Eschbacher Moto-Crosser Heinz Schmidt und Ernst Schmid auch die Namen Werner Heinz und Ewald Becker in den Programmheften.

8. Moto-Cross Oberlahn am 7. August 1966

Am Start waren damals die Lizenzfahrer in den Klassen 250ccm und 500ccm sowie die Ausweisfahrer in den Klassen 250ccm und 500ccm. Ernst Schmid, der Lokalmatador, konnte unter dem Jubel seiner Vereinskameraden und der einheimischen Zuschauer den Sieg mit seiner 500er herausfahren.
In jenem Jahr ging das gepachtete Gelände in das Eigentum des Clubs über und man konnte beginnen, die Infrastruktur an und um die Strecke zu erweitern. Dies bildete so die Basis für die in den Folgejahren nach und nach entstandenen festen Bauten wie Clubhäuser und Sprecherturm.

Im Jahr 1966 hätte die gesamte Saison zum großen Triumph für unseren überaus erfolgreichen Clubfahrer werden können, stand er doch an mindestens 15 Wochenenden immer auf dem Treppchen der bundesweit ausgetragenen Moto-Cross Rennen. Damals fanden noch jeweils Wertungsläufe an Samstagen und Sonntagen statt, ein erhebliches Pensum also.

Im Junioren-Pokal trat Ernst sowohl in der Klasse bis 250ccm als auch der Klasse bis 500ccm an und lag in beiden Wertungen gegen Saisonende in Führung, bis die Rennen in Dortmund-Unna anstanden. Samstag bei den 500ern wollte er bloß bei Start- und Ziel eine neue Spur probieren, nur blockierte sein Vorderrad unvermittelt eben dabei, so daß seine Maschine ihn abwarf. Dem Hinterrad des neben ihm einschlagenden Motorrades konnte Ernst noch ausweichen, nicht aber anschließend der Schwinge und dem Stoßdämpfer, als die Maschine ihn unter sich begrub. Konsequenzen: Stoß-dämpfer verbogen, zuwenig Punkte und höllische Schmerzen, auch am nächsten Tag bei den 250ern.

Lag er in der Meisterschaft noch sicher in Führung vor seinem ärgsten Widersacher Helmut Staab aus Aschaffenburg, so war auch hier an einen Sieg nicht zu denken und Helmut Staab wurde vor Ernst Schmid Deutscher Junioren-Pokalsieger.

Damals wurden beide Läufe eines Renntages nur zusammen zum Endresultat gewertet, indem die Zeiten der beiden Läufe aufaddiert wurden. Nur die ersten sechs bekamen überhaupt Wertungspunkte.

Mit dem Titelgewinn empfahl sich Helmut Staab für die Aufnahme in den MCV L.-E., auch um damit einen Pokalsieger in den eigenen Reihen zu wissen.

9. DMV Moto-Cross „1. Hessisches Winter-Moto-Cross“ am 22. Januar 1967

Das erste jemals in Hessen ausgetragene WINTER MOTO CROSS wurde natürlich in Laubus-Eschbach veranstaltet. Im Winter 1967 trafen sich fast 100 Fahrer zu einer wahren Schlammschlacht.
10. DMV-Moto-Cross Oberlahn in Laubus-Eschbach am 6. August 1967.

Die Lizenzfahrer gingen bei den Rennläufen, die als 3. Veranstaltung zur Deutschen Meisterschaft gezählt wurde, in den Klassen 250ccm und 500ccm an den Start, ergänzt durch die 250ccm Ausweisklasse. Bei bestem, sonnigen Wetter, aber auch im unumgänglichen Staub und eingerahmt von rund 5000 rennbegeisterten Zuschauern zeigten die Piloten ihre ganze Klasse. Erwin Schmider, Deutscher Meister von 1966, gewann die große Klasse der Lizenzfahrer vor Adolf Weil, auch wenn dieser im ersten Lauf noch vor Schmider ins Ziel kam. Hartmut Dreisilker ergänzte das Tagespodium.
In der 250ccm Lizenzklasse konnte der für Laubus-Eschbach startende Günther Eckenbach den zweiten Platz hinter Gerhard Stauch erringen. Ernst Schmid landete auf Platz 7. Während Adolf Weil im zweiten Lauf wegen Defekt an der Maschine aufgeben mußte, wurde Erwin Schmider  aufgrund unerlaubten Maschinenwechsels disqualifi-ziert, beide hätten sonst sicher entscheidend in die Gesamtwertung eingegriffen.

Die Ausweisfahrer der Klasse bis 250ccm fuhren um den Pokal der Gemeinde Laubuseschbach. Sieger wurde hier Werner Schütz aus Zeppenfeld.

Erstmals sorgte eine Gummiseil-Startanlage nach dem Vorbild aus dem Speedway-Sport für reibungslose Starts zu den Rennen.

Für ihre Verdienste um den Motorsport wurden unser Rennleiter Fritz Kramer, Hermann Schäfer, der damalige Bürgermeister Eichhorn sowie der damalige Landrat Alfred Schneider vom Vertreter des DMV, Heinrich Hartmann, ausgezeichnet.

11. DMV Moto-Cross „2. Hessisches Winter-Moto-Cross“ am 21. Januar 1968

Bei diesem international besetzten Rennen gingen die Fahrer in den Klassen bis 250ccm (nur Lizenzfahrer) und bis 500ccm (Lizenz- und Ausweisfahrer) an den Start, um die aufgeweichte und stellenweise bodenlose Piste teils mit Schiebehilfe zu umrunden.

7000 Zuschauer wurden vom 1. Vorsitzenden Heinz Dinnes begrüßt und Rennleiter Fritz Kramer schickte die insgesamt 60 Piloten aus 9 Nationen auf die schwierige Reise.

Adolf Weil aus Solingen schnitt als bester Fahrer in der 250er Lizenzklasse ab, vor Wolfgang Müller und Jürgen  Baumgarten. Vierter wurde der Niederländer Gerrit Wolsink, damals noch aufstrebender Nachwuchspilot. Er stieg von Mitte bis Ende der 70er Jahre noch in die Elite der Grandprix-Piloten auf und wurde unter anderem zweimal Vize-Weltmeister.

Bei den Lizenzfahrern der 500ccm Klasse errang Ernst Schmid den dritten Platz, knapp geschlagen von Jürgen Baumgarten und Hartmut Dreisilker.

Die OSTER-STERNFAHRT vom 12. bis 14. April 1968, bei der 256 Teilnehmer aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland Laubus-Eschbach zum Ziel hatten, war die erste dieser Art, die von der Moto-Cross-Vereinigung selbst organisiert wurde. Sie ist bei Vielen noch in lebhafter Erinnerung, immerhin fanden sich wesentlich mehr Teilnehmer als genannt hatten am Ziel, der DEA-Tankstelle am Ortseingang, ein und mußten für Übernachtungen untergebracht werden, was schließlich nur mittels privat zur Verfügung gestellter Quartiere und eines improvisierten Zeltplatzes gelang. Fahrtleiter Horst Bördner und seine Helfer hatten also alle Hände voll zu tun.

Auch das Programm erforderte einiges an Arbeit zur Vorbereitung und Durchführung. Der Freitagabend lud zu einem geselligen Beisammensein im Jägerhof ein, während der Samstagabend in der Alten Reitschule in Weilburg mit Unterhaltungsprogramm des Carnelval Clubs Germania verbracht wurde.
Vorher fanden noch Ausflüge in die Weilburger Lackfabrik sowie zum Weilburger Schloß und zum Heimatmuseum statt. Der geplante Sonderzug von Laubus-Eschbach nach Weilburg wurde leider nicht genehmigt und es mußten Busse eingesetzt werden.

Wie weit die Verbundenheit zum Verein bei vielen in jenen Jahren ging, zeigt auch die Anekdote, in der ein werdender Vater seine hochschwangere Angetraute am Ostersamstag 1968 morgens um 7 Uhr ins Krankenhaus nach Weilburg verbrachte, um anschließend an der Sternfahrt teilzunehmen. Nach dem Festabend in der Alten Reitschule des Weilburger Schlosses schaute er kurz nach Mitternacht noch mal eben am Krankenhaus vorbei und konnte aus dem Fenster des Kreißsaals die ersten Schreie seines Sohnes vernehmen. Im Ergebnis können wir aus dessen Feder heute immerhin diese Chronik lesen.

12. Internationales Moto-Cross in Laubus-Eschbach am 11. August 1968

In den Rennen der Klassen 250ccm und 500ccm gingen Ernst Schmid, Günther Eckenbach und Helmut Staab für die MCV Laubus-Eschbach an den Start. Mit Adolf Weil, Christoph Specht und Erwin Schmieder waren die kommenden Stars jener Zeit ebenso dabei, wie das magische Dreigestirn Klaus Kocjas, Wolfgang Müller und Jürgen Baumgarten, über die noch heute Legenden erzählt werden. Moto-Cross war ihre absolute Leidenschaft und so schlugen sie sich von Rennen zu Rennen irgendwie durch, in der Gewissheit, mit dem nächsten Preisgeld weiter über die Runden zu kommen. Klaus und Wolfgang verloren sich nach Ende ihrer aktiven Karrieren aus den Augen und sollten sich erst Jahrzehnte später beim MSC auf dem Kramer Trackday 2011 erstmals wiedersehen.

Zu Saisonende 1968 konnte die Moto-Cross Vereinigung Laubus-Eschbach mit berechtigen Stolz ihren Clubkameraden Ernst Schmid als HESSENMEISTER ehren, gerade in dem Jahr, in dem der bekannte ostdeutsche Moto-Cross Pilot Paul Friedrichs in der Klasse 500 ccm Weltmeister wurde und die letzte Eisenbahn nach Laubus-Eschbach fuhr. Es sollte dann immerhin weitere 43 Jahre dauern, bis erneut ein (ost ) deutscher Pilot einen Motocross-Weltmeistertitel erringen würde, nämlich Ken Roczen 2011 in der Klasse MX2 (bis 125ccm 2-Takt/250ccm 4-Takt).

Nicht nur der damalige Bürgermeister Willi Eichhorn wohnte der Ehrung von Ernst Schmid bei, ebenso war  Landrat Alfred Schneider zugegen. Dies zeigt den Stellenwert, den der Sport und der Club schon damals genossen.

Neben dem Hessenmeister und dem Vizemeister Helmut Staab aus Aschaffenburg wurde unter anderem auch Clubfahrer Ewald Becker mit der Goldenen DMV Verdienstmedaille ausgezeichnet.

Aufgrund seiner sportlichen Leistungen 1968, aber auch in den vorangegangenen Jahren auf hessischer Ebene und in der Deutschen Meisterschaft konnte Ernst Schmid Sponsoren für die Saison 1969 ergattern und war fortan bis in die 70er Jahre hinein unter den Top Ten der Deutschen Meisterschaft zu finden.

13. Internationales Moto-Cross in Laubus-Eschbach am 2. Februar 1969

Das 3. Winter Moto Cross 1969 hielt eine wenig erfreuliche Überraschung für uns bereit. Rennleiter Fritz Kramer musste wegen der katastrophalen Witterung die Rennveranstaltung abbrechen, es fiel jedoch nur der zweite Lauf der Lizenzfahrer bis 500ccm komplett ins Wasser, während der zweite Lauf der Lizenzklasse bis 250ccm verkürzt werden mußte.  Schneeschauer hatten die Strecke extrem aufgeweicht und eine reguläre Abwicklung des Rennens unmöglich gemacht. Dennoch konnte 1. Vorsitzender Heinz Dinnes über 3000 Zuschauer an der Rennstrecke begrüßen.

Selbst Adolf Weil mußte in den Steilstücken die Hilfe von Zuschauern in Anspruch nehmen, um das Geläuf zu bezwingen. Er gewann dennoch in beiden Lizenzklassen (250ccm und 500ccm).

Den äußerst schwierigen Bedingungen zum Trotz schaffte es unser Clubkamerad Ewald Becker, bei den Ausweisfahrern (bis 500ccm) einen zweiten Platz zu belegen, nachdem er das Rennen lange angeführt hatte.

14. Int. DMV Moto-Cross Oberlahn am 10. August 1969

Im August 1969 wurde das 14. Int. DMV-Moto-Cross, nämlich der FIM-Europa-Cup für Motorräder bis 750ccm, durch ein Motor-Fest der Nationen eingeleitet. Ein gelungener Festkommers, bei dem die Gäste vom Vorsitzenden Heinz Dinnes und dem Schirmherrn Rudi Arndt begrüßt wurden, ging damit hervorragenden Rennen am nächsten Tag voraus. Schon damals hatte man ein Händchen für eine gelungene Show der Kapelle „Die Goldene Sechs“, der Kunstradfahrergruppe aus Elz und zwei Schlagersängern.

15. Nationales Moto-Cross in Laubus-Eschbach am 2. August 1970

Die gesamte deutsche Elite bis auf Adolf Weil und Willi Bauer traf sich  zum 15. Nationalen Moto-Cross am Start zu den Rennen der 500ccm Lizenzfahrer sowie der 250ccm Ausweisklasse und trotzdem schafften es Ernst Schmid, Ewald Becker und die auch für Laubus-Eschbach startenden Günther , Werner Schütz und Klaus Kocjas bei den 500ern unter die ersten fünf zu kommen. Es war ein großer Erfolg für die Laubus-Eschbacher Fahrer, die allesamt als Team auf Kramer-Maicos antraten. Klaus Kocjas strich im ersten Lauf einen überragenden Start-Ziel-Sieg mit 25 Sekunden Vorsprung ein, immerhin vor Christoph Specht, damals bereits 5-facher Deutscher Meister. Diesen Vorsprung und etwas mehr büßte Klaus jedoch im zweiten Lauf wieder ein, sodaß nur ein zweiter Gesamtrang für ihn drin war. Komplettiert wurde das Podium vom Laubus-Eschbacher Ernst Schmid.

Auch wenn es sich nicht um Rennen zu deutschen oder internationalen Prädikaten respektive Meisterschaften handelte, strömten doch ca. 6000 Zuschauer an die Strecke, um die rasanten Rennen zu verfolgen. Heftige Staubentwicklung trübte zeitweise die Sicht, insbesondere bei den Starts. Als Rennleiter fungierte Fritz Kramer, 1. Vorsitzender war damals Heinz Dinnes.

16. DMV Moto-Cross-Oberlahn am 4. Juli 1971

Diesmal wurden Läufe zur Deutschen Meisterschaft in den Klassen 250ccm und 500ccm ausgetragen, in den Starterlisten die üblichen großen Namen dieser Jahre, Adolf Weil, Willi Bauer, Christoph Specht und auch Hans Maisch von den Maico-Werken. Ein Bewerber aus Laubus-Eschbach stellte einen bemerkenswert großen Kader: Günther Eckenbach, Volkmar Schneider, Rolf Dieffenbach, Klaus Kocjas, Werner Schütz und Ernst Schmid fuhren allesamt auf den von Fritz Kramer geschaffenen Kramer-Maicos. In den kommenden Jahren konnten diese Maschinen das Maico-Werksteam immer wieder übertrumpfen. Besonders ärgerlich, hatten sie doch die gleiche technische Ausgangsbasis.
Der Vorsitz des Vereins ging 1971 wieder in die Hände von Fritz Kramer, der auch für die Leitung der Rennen verantwortlich zeichnete, über. Der Kurs wurde verändert um den geforderten Ansprüchen für Prädikatsläufe gerecht zu werden.

In diesen Jahren war es einmal mehr der bekannte Fahrer ADOLF WEIL, dem die Sympathie der Zuschauer an der Strecke entgegen schlug und der seine Fans mit grandiosen Siegen belohnte.

17. Internationales Moto-Cross in Laubuseschbach am 2. Juli 1972

Für die anstehenden Rennen wurde die Strecke um weitere 300 Meter auf 1600 Meter erweitert und auch drei neue Sprunghügel eingebaut. Das geplante WM-Maß von 2000 Metern wurde noch nicht ganz erreicht, aber man hatte ja noch etwas Zeit bis zum geplanten Großereignis „Weltmeisterschaft“!
Die ersten Drei in der damaligen WM-Wertung – Bengt Aberg, Ake Jonsson (beide Schweden) und Adolf Weil – gingen in den beiden Läufen der 500ccm-Klasse gnadenlos miteinander um und lieferten sich mitreißende Duelle, die auch lautstark von den Zuschauern begleitet wurden. Nachdem Weil beide Läufe mit äußerst knappem Vorsprung gewinnen konnte, ging natürlich auch die Gesamtwertung an ihn vor Jonsson und Jacky Wirtz aus Belgien. Insgesamt traten 22 Fahrer aus 9 Nationen an.

Die knapp 7000 Zuschauer konnten auch in der 125ccm-Klasse spannende Rennen verfolgen, jedoch dominierte hier beide Läufe klar der Österreicher Michael Weiß. Damals startete der Zündapp-Werksfahrer Werner Schütz für die MCV Laubus-Eschbach, fiel aber im ersten Lauf mit Defekt aus. Dennoch reichte es für ihn für Platz 2 in der Geamtwertung vor Kaspar Kirchenbaur.

1972 gab es einen weiteren Höhepunkt im Vereinsleben der Moto-Cross-Vereinigung. Im Olympiajahr waren die Clubmitglieder Klaus Dieter Ruck, Werner Heinz, Heinz Schmidt, Karl Heinz Buhlmann, Ewald Becker und Klaus Löhr berufen, in schneeweißen Overalls die Fackelläufer der Olympiastaffel von Motten bei Fulda bis Celle auf vom Werk gestellten,  nagelneuen Maicos zu begleiten. Betreut wurde das Fahrerteam auf der Strecke von Fritz Kramer und Werner Lohr.

1973 war das Jahr der Wechsel. Man wechselte vom DMV zum ADAC und änderte den Namen von Moto-Cross-Vereinigung in Motor-Sport-Club Laubus-Eschbach.

20 Jahre im Dienste des Motorsports – so das Motto einer Ausstellung alter und neuer Motorräder, der errungenen Pokale unserer Clubfahrer sowie eines Formel3-Rennwagens, der eigenhändig von den Mitglieder über die steile und hohe Treppe zum Saal des Jägerhofs getragen worden war.

18. Int. Moto-Cross in Laubuseschbach am 1. Juli 1973

Bei sengender Hitze und vor den Augen von ca. 8000 Zuschauern dominierte wieder einmal Adolf Weil auf seiner „Hausstrecke“ und gewann die Rennen der 500er Klasse vor den beiden Schweden Ake Jonsson und Bengt Aberg (beide Platz 2) und Walter Laberer. Rennleiter war Fritz Kramer.
Da sich Schirmherr Heribert Reitz, damals hessischer Finanzminister, bei seinen Grußworten auf einen einzigen Satz beschränkte wurden ihm dafür vom Streckensprecher Fastenrath buchstäblich die Füße geküßt.

Die Strecke hatte noch einen etwas anderen Verlauf als heute, nach Start und Ziel ging es noch ohne Schikane geradeaus, nach dem Bergab-Sprung am jetzigen Turm jedoch direkt nach links in die Schleifen, wie sie noch heute teilweise gefahren werden. Den Tunnel und die Tables gab es noch nicht, damals mußte mit geringsten Federwegen (hinten ca. 100mm) ein senkrechte Sprungkante von ca 1m Höhe überwunden werden. Die Sponsorenbande war erst im Start-Ziel-Bereich aufgebaut, andere Streckenteile wurden mittels Seilen und Reifen abgesteckt.

19. Int. ADAC Moto Cross am 30. Juni 1974

Zwei Klassen internationaler Piloten (250ccm und 500ccm) sowie eine nationale Klasse bis 500ccm, die sogenannten Ausweisfahrer (später „B-Lizenz), wurden unter Schirmherrschaft von Landrat Kurt Leuninger in die Rennen geschickt, bei denen die lokale „Kramer-Maico“ wieder stark vertreten war. Fahrer aus 8 Nationen gingen auf die Piste.

Ebenso  wurde bereits 1974 im Hinblick auf das bevorstehende und bis zu diesem Zeitpunkt größte Ereignis seit Bestehen des Vereins mit dem Bau des ersten Clubhauses und dem Sprecherturm begonnen und rechtzeitig bis 1976 fertiggestellt. Gleichzeitig wurde die feste Bande, die zum Großteil mit Werbung der Firma „Martini & Rossi“ geschmückt war, erheblich erweitert und umfasste nun nahezu die gesamte Streckenführung.

Man freute sich nämlich auf den GROßEN PREIS VON DEUTSCHLAND, einen Weltmeisterschaftslauf der Klasse bis 125ccm, der am 8. August 1976 stattfinden sollte.

20. Int. ADAC Moto Cross am 29. Juni 1975

Zwölf Nationen entsandten ihre Fahrer der 500ccm-Klasse zur unter Schirmherrschaft von Walter Leisler-Kiep stehenden Veranstaltung, was einen Vorgeschmack auf die Ländervielfalt im kommenden Jahr gab. Abgerundet wurde das Rennprogramm von der international ausgeschriebenen 250er Klasse und den unter nationaler Lizenz startenden 125er Piloten.

21. Internationales Moto-Cross „Großer Preis von Deutschland“ am 8. August 1976

Diese Großveranstaltung war ein Spektakel, an das Laubus-Eschbach sich erst gewöhnen musste. Gäste aus der ganzen Welt bevölkerten nicht nur das Fahrerlager, sondern auch die Lebensmittelläden, die Bäckereien und die Gaststätten.

15 000 Zuschauer waren begeistert vom Können der Spitzenfahrer aus 16 Nationen. 55 Mitarbeiter des ZDF bereiteten ab Freitag drei Sendungen vor. Ebenfalls begeistert von der Atmosphäre war Schirmherr Heribert Reitz, der damalige hessische Finanzminister. Apropos Schirmherr – klangvolle Namen wie Walther Leisler-Kiep, Alfred Dregger, Kurt Leuninger, Rudi Arndt, Jürgen Klocksin, Dr. Lauritz-Lauritzen, Kurt Gescheidle, Landrad Alfred Schneider, Ministerpräsident Dr. Walter Wallmann und unser Clubkamerad Hermann Schäfer tauchen in dieser Liste auf.

Als Sieger aus diesem WM-Lauf der Klasse bis 125ccm ging der Belgier Gaston Rahier hervor. Er sicherte sich damit auf der auf 1890 Meter erweiterten Piste auch vorzeitig den Titelgewinn dieser Klasse in der Saison 1976, nach 1975 übrigens schon zum zweiten Mal. In den 80er Jahren avancierte er dann zum dominierenden Fahrer bei der Rallye Paris-Dakar.

Verständlich, daß der MSC Laubus-Eschbach nach diesem grandiosen Erfolg die Rennen im nächsten Jahr mit weniger Nervosität angehen würde.

Zuvor jedoch fand noch die Mannschaftsweltmeisterschaft im Moto-Cross – „Motocross des Nations“ – am 12. September 1976 im niederländischen St. Anthonis statt. Unser Vorsitzender Fritz Kramer wurde von der Obersten Motorsport Kommission (OMK) beauftragt, das deutsche Team, bestehend aus Willi Bauer, Rolf Dieffenbach, Herbert Schmitz und Adolf Weil, als Teamchef zu begleiten. Immerhin reichte es zum dritten Gesamtrang hinter der absoluten Motocross-Nation Belgien, den gastgebenden Holländern und noch vor den in späteren Jahren regelmäßig dominierenden USA. Gaston Rahier und seine Teamkollegen Roger De Coster, Harry Everts, Jack Van Velthoven waren einmal mehr unschlagbar.

22. Int. ADAC Moto-Cross am 3. Juli 1977

Auch ohne WM-Prädikat fanden sich zu den international ausgeschriebenen Rennen der Klassen bis 500ccm und bis 250ccm über 60 Fahrer aus 13 Nationen ein, um den ca. 10 000 Zuschauern packende Rennen zu bieten. Adolf Weil trat zum letzten Mal in L.-E. an und holte sich den Tagessieg bei den 500ern vor Rolf Dieffenbach. Ake Johnsson blieb nach Trainingsbestzeit glücklos und schied schon am Start von Lauf 2 aus. So konnte der Solinger Weil mit einer schönen Abschiedsgala seine Karriere beschließen. Das Ende einer Ära, auch von den Laubus-Eschbachern bedauert.

23. Int. ADAC Moto-Cross „Grand Prix of Germany“ am 28. Mai 1978

Zum zweiten Mal durften wir die Weltspitzenfahrer der Klasse bis 125ccm zum  GRAND PRIX OF GERMANY begrüßen. Ein Mammutfeld mit Fahrern aus 19 Nationen war am Start und 20.000 Zuschauer jubelten dem Japaner Akiro Watanabe zu, der unangefochten zum Sieg und zum Weltmeistertitel in diesem Jahr  fuhr. Der als amtierender Weltmeister angereiste Gaston Rahier vergab durch Sturz im zweiten Lauf seine Chancen auf einen erneuten Tagessieg in Laubus-Eschbach. Die erfolgreichen Piloten wurden von Schirmherr Alfred Dregger geehrt, aber auch Vorsitzender und Rennleiter in Personalunion Fritz Kramer durfte Ehrungen entgegennehmen. Zum 25 jährigen Vereinsjubiläum zeichnete der ADAC ihn mit der Goldenen Ehrennadel aus, während die russischen Piloten ihn als „Motor des Motorsports“ mit einer goldenen Spange ehrten.

Anlässlich der Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Vereinsjubiläum im Oktober 1978 konnten Horst Bördner, Karl Heinz Buhlmann, Gerhard Kramer, Werner Lohr, Heinz Dinnes, Fritz Kramer, Heinz Möller und Dr. Helmut Jost für ebensolange Treue zum Verein geehrt werden.

Nachdem Fritz Kramer bereits im August vorzeitig von seinen Ämtern als Vorsitzender und Rennleiter zurückgetreten war, führte Horst Bördner zunächst kommissarisch und später als gewählter 1. Vorsitzender den Verein weiter. Ernst Schmid, der jahrelang für den Verein erfolgreich Moto-Cross gefahren war, wurde neuer Rennleiter.

24. Internationales Moto-Cross am 1. + 2. September 1979

Ungebrochenes Zuschauerinteresse – 15 000 fanden in diesem Jahr den Weg an die Strecke – , Fahrer aus 13 Nationen und neue Fahrer-Namen aus den Reihen des MSC zeichneten diese Rennveranstaltung aus. Rolf Dieffenbach, schon seit längerem gerngesehener Gast in Laubus-Eschbach, konnte den Gesamtsieg in der internationalen Klasse bis 250ccm für sich verbuchen. Neben einer weiteren internationalen Klasse – bis 125ccm – waren auch die nationalen B-Lizenzfahrer bis 125ccm am Start.  Hier finden wir die Clubfahrer Roland Heese, der leider mit technischem Defekt ausschied und Sidney Schmitt auf dem 5. Gesamtrang wieder, beide auf heimischen Kramer-Maschinen.

25. Moto-Cross „Internationaler Länderkampf“ 500ccm und Deutsche Meisterschaft 125ccm am 26. + 27. Juli 1980

Innovativ wie so oft, hatte sich der MSC für sein Publikum in diesem Jahr etwas besonderes einfallen lassen. Neben den spannenden Läufen zur Deutschen Meisterschaft bis 125ccm, dominiert von Paul Rottler vor Kaspar Kirchenbaur und Klaus-Bernd Kreutz, wurde ein Länderkampf in der Klasse bis 500ccm veranstaltet, bei dem neun Teams aus 7 Ländern antraten. Zum Schluß siegte Team Schweiz vor den beiden deutschen Teams. Die Klasse bis 50ccm rundete das Programm ab, leider war die Zuschauerresonanz aufgrund des regnerischen Wetters nicht so wie erwartet und aus den vorangegangenen Jahren gewohnt.

26. Internationales Moto-Cross am 16. August 1981

Zum ersten Mal wurde in Laubus-Eschbach ein INTERNATIONALES SEITENWAGEN MOTO CROSS ausgetragen, bei dem alle Weltspitzenteams vertreten waren.

Zuerst skeptisch von vielen betrachtet, wurde es zu einem sensationellen Erfolg. Um so mehr, als sich trotz der starken ausländischen Konkurrenz aus Holland, Belgien, der Schweiz, Österreich und den skandinavischen Ländern, Josef Brockhausen und Hubert Rebele aus Deutschland als Sieger durchsetzen konnten.

27. Internationales Moto-Cross „Grand Prix of Germany“ 125ccm am 10. + 11. Juli 1982

Zum dritten Male konnte der MSC Laubus-Eschbach die Weltelite auf seinem Parcours begrüßen. Wieder war der Wettergott hold und wieder waren 20.000 Zuschauer begeistert von dem Können der Moto-Cross-Cracks. Fahrer aus 14 Nationen waren am Start und zum Schluss stand der neunzehnjährige Eric Geboers auf dem Siegertreppchen. Er errang in diesem Jahr auch seinen ersten Weltmeistertitel bei den 125ern. Geboers wurde im Laufe seiner Karriere zum ersten Motocrosser der Weltmeistertitel in allen drei Solo-Klassen (125ccm, 250ccm und 500ccm) erringen konnte.

28. Int. ADAC Moto Cross „Super Cross Trophäe“ am 27. + 28. Februar 1983

Durch den ADAC, Herrn Lux wurde in Zusammenarbeit mit der Industrie und den Motorsport-Clubs Bauschheim (Herrn Stolz), Schaafheim (Herrn Schuhard) und Laubus-Eschbach (Herrn Horst Bördner) die Super-Cross-Trophäe ins Leben gerufen.

Die Moto-Cross Piloten sollten sich hierdurch bereits im Frühjahr auf die kommende Saison einstimmen. Die Veranstaltung in Laubus-Eschbach endete bei begeistertem Publikum im Februar 1983 im wahrsten Sinne des Wortes im tiefsten Schlamm. Den Gesamtsieg sicherte sich Ludwig Reinbold vor Arno Drechsel und Klaus-Bernd Kreutz.

29. Internationales Moto-Cross am 30. + 31. Juli 1983

Erneut waren die Gespanne bis 1000ccm die Publikumns-magneten und lockten ca. 10 000 Gäste an die Rennstrecke. Diesmal hatten Brockhausen/Rebele das Nachsehen und mußten Böhler/Burkhardt den Vortritt bei der Siegerehrung lassen. Desweiteren startete eine nationale Klasse bis 500ccm sowie die 80ccm-Klasse, in der Harald Ott den Sieg davontrug.

1984 übernahm Karl Heinz Buhlmann den Vorsitz des MSC Laubus-Eschbach.

30. Nationales Moto-Cross „Super Cross Tropäe“ am 25. März 1984

10 000 begeisterte Zuschauer genossen nicht nur das Wetter, sondern auch die spannenden Endläufe zur Super Cross Trophäe. Arno Drechsel reiste als Führender nach L.-E. an und wollte schon den Sack zumachen, fiel aber in beiden Läufen mit Defekt aus. Im Endergebnis sicherte sich der Kölner Michael Heutz dann die Trophäe bei den 250ern. Der 16-jährige Harald Ott brillierte erneut auf unserer Strecke und siegte bei den 125ern

31. ADAC Moto Cross „Int. 1000ccm Seitenwagen“, „Deutsche Meisterschaft 250ccm“ und 80ccm Jugend am 28. + 29. Juli 1984

Die internationale Elite der Gespannartisten trat zu Wertungsläufen in Laubus-Eschbach an. Hansi Bächthold und Fritz Fuss aus der Schweiz sicherten sich den Tagessieg und wurden in jenem Jahr auch Weltmeister.

In der Deutschen Meisterschaft der Soloklasse bis 250ccm dominierte an diesem Wochenende deutlich der Südtiroler Arno Drechsel, die uns seit langem verbundenen Piloten Rolf Dieffenbach und Roland Diepold landeten auf den Rängen 4 und 5.

Star des MSC allerdings war Jochen Jasinski, der in seinem 14. Saisonrennen den 14. Sieg in der 80ccm-Klasse feiern konnte.

Zu diesem Rennen war der Zuschauertunnel, ein weiterer Punkt zur Sicherheit der Strecke, fertiggestellt worden und die Zuschauer begeisterten sich für die hohen Sprünge über die neuen Doppel-Tables, die man dadurch im Streckenverlauf sehen konnte.

32. Int ADAC Moto Cross „Super Cross Trophäe“ am 2. + 3. März 1985

Bei den 250er konnte Roland Diepold zwei Laufsiege herausfahren, die aber im tiefer werdenden Schlamm auch für ihn nicht immer ungefährdet waren. 8 000 Zuschauer trotzten den miserablen Wetterbedingungen und verfolgten auch die Rennen der 125er Klasse, die Jochen Jasinski für sich entscheiden konnte.

33. Int. ADAC Moto Cross „Inter Sidecar Serie“ am 29. + 30. Juni 1985

Die Inter-Side-Car Serie wurde in Zusammenarbeit mit holländischen und weiteren deutschen Motorsport-Clubs ins Leben gerufen und so fand 1985 ein sehr interessantes und actionreiches Seitenwagenrennen mit Spitzenfahrern statt, bei dem die Vorjahressieger Bächthold/Fuss erneut ganz vorne lagen.

Auch las man die Namen Jens und Torsten Schmid in der Fahrerliste des Rennens um den OMK-Pokal der Klasse 125 ccm. Jochen Jasinski konnte leider nicht ins Geschehen eingreifen, nach dem er im Vorlauf seine Maschine irreparabel beschädigt hatte, Jens landete immerhin auf Rang 24.

34. Int. Moto Cross „Grand Prix of Germany 125ccm“ am 2. + 3. August 1986

Wiederum ein Jahr im Zeichen der Weltmeisterschaft, zum vierten Male durfte ein Grand Prix von uns ausgetragen werden. Im ersten Lauf waren die 10 000 Zuschauer begeistert von dem jungen deutschen Fahrer Dietmar Lacher, der den zweiten Platz belegte, aber leider im zweiten Lauf nach Sturz und Aufholjagd schließlich mit Motorschaden aufgeben mußte.

Der Gesamtsieg ging damit nach Italien, ihn holte sich Massimo Contini.

In der Klasse um den OMK-Pokal 125 ccm waren ebenfalls wieder die beiden Söhne des Rennleiters, Jens und Torsten Schmid am Start.

35. Int. ADAC Moto Cross „Super Cross Trophäe“ am 14. + 15. März 1987

Ein weiterer Lauf zur Super Cross Trophäe fand am 14. und 15. März 1987 statt. Trotz Kälte und Schnee, aber bei griffigen Bodenverhältnissen gelang es Roland Diepold seinen namhaften Konkurrenten davonzufahren. Nur im dritten Wertungslauf musste er sich dem Tageszweiten und Finnen Arto Pantila geschlagen geben. Jochen Jasinski konnte in Lauf 1 noch einen zweiten Rang einfahren, landete in der Gesamtwertung dann auf Rang 9 direkt hinter Harald Ott und Harry Everts, der gegen Ende seiner Karriere noch mal den Weg nach L.-E. angetreten hatte.

Jürgen „Check“ Hartmann übernahm 1987 den Vorsitz des Vereins.

Im April 1988 erfolgte die Grundsteinlegung zum Bau des neuen Clubhauses in Anwesenheit von Bürgermeister Waldemar Windmeier und dem Ersten Beigeordneten Hans W. Ochsenfeld. Bereits wenige Wochen später konnte das Richtfest gefeiert werden und zur kommenden Moto-Cross-Veranstaltung fand auch schon die Einweihung statt. Gestiegene Anforderungen an Plätze für Funktionäre und Presse sowie die nötige Kommunikations-Infrastruktur machten diese Erweiterung erforderlich.

36. Int- ADAC Moto-Cross in Laubus-Eschbach am 30. + 31. Juli 1988

Auch im Sommer 1988 konnte der MSC den über 8000 Zuschauern wieder spannende Rennen anbieten, nämlich ein Int. Seitenwagen Moto-Cross, das nach wie vor die Zuschauer anlockte und begeisterte sowie einen Lauf zur Deutschen Meisterschaft in der Klasse bis 125ccm und einen Lauf zum OMK-Pokal der Klasse bis 250ccm, an dem auch Clubfahrer Torsten Schmid teilnahm.

In der 125er DM siegte überragend der Publikumsliebling Robert „Bobby“ Moore, während Harald Ott mit Platz 4 den Titel des Deutschen Meisters vorzeitig sicher hatte. Clubfahrer Jochen Jasinski kam auf seiner Heimstrecke auf den hervorragenden Gesamtrang 3, hinter Colin Dugmore auf Rang 2. Jasinski sicherte sich gleichzeitig die Vize-Meisterschaft.

Allesamt Namen die nicht nur in Laubus-Eschbach noch in bester Erinnerung sein dürften, sondern auch heute noch dem Sport in der ein oder anderen Form ihren Stempel aufdrücken.

Im Februar 1989 übernahm Bernd „Brady“ Habich den Vorsitz des MSC, unterstützt von Jörg Heil (2. Vorsitzender), Erika Eisner (Schriftführerin), Heinz Dinnes (Schatzmeister). Sportleiter bleibt Ernst Schmid.

37. Int. ADAC Moto-Cross in Laubus-Eschbach am 24. + 25 Juni 1989

Zugpferd der Veranstaltung war auch 1989 wieder ein Internationales Seitenwagen-Moto-Cross, das die beliebten und in der WM führenden Hüsser-Zwillinge aus der Schweiz für sich entschieden. Den Tagessieg in der Deutschen Meisterschaft der Klasse bis 250ccm gewann Collin Dugmore vor Roland Diepold und Dietmar Lacher. Die Piloten des OMK-Pokals bis 250ccm komplettierten das Tagesprogramm vor 6000 Zuschauern. Torsten Schmid hatte sich in dieser Klasse im Vorderfeld der Vorläufe behaupten können, stürzte aber im ersten Wertungslauf unglücklich und zog sich einen Wadenbeinbruch zu.

Wie auch schon viele Jahre zuvor, hatten wir wieder bestes, hochsommerliches Wetter, welches die Fahrer hart forderte aber sicher auch den ein oder anderen Zuschauer mehr verhindert hat. Zuverlässig wie ein Uhrwerk zählte Harry Golemba an der Strecke seine Runden ohne irgendwelche Ausfallerscheinungen.

38. Int. Moto Cross „Grand Prix of Germany 125ccm“ am 16. + 17. Juni 1990

Beim fünften Grand Prix of Germany 1990, den der Südafrikaner Robert Moore vor dem Italiener Andrea Bartolini für sich entscheiden konnte, fand im Rahmenprogramm ein OMK-Pokallauf bis 250ccm statt. Um in die Fußstapfen seines Vaters, der als Rennleiter fungierte zu treten, konnte sich Torsten Schmid zum ersten Mal in seinem Heimatort als Sieger vorstellen, gegen die starke Konkurrenz aus 120 Startern, denen er schon in den Vorläufen und im Halbfinale gnadenlos davonfuhr.

Der Amerikaner und dominierende WM-Leader Donny Schmit konnte zwar den ersten Lauf souverän bei großer Hitze und im Staub vor 10 000 Zuschauern gewinnen, patzte aber im zweiten Heat und kam damit nicht wie erhofft aufs Tagespodium. Bemerkenswert auch die Teilnahme von Stefan Everts auf Rang vier im zweiten Lauf, dessen Vater und Rennlegende Harry Everts ebenfalls schon viele Rennen in L.-E. bestritten hatte.

Hier sahen wir also einen Piloten, der im Jahr darauf den ersten von insgesamt 10 WM-Titeln seiner Karriere erringen würde. Mehr WM-Titel hat bislang noch kein Pilot gewonnen und nach Eric Geboers ist Everts auch erst der zweite Weltmeister, der Titel in allen drei ausgetragenen Soloklassen (125ccm, 250ccm und 500ccm) gewinnen konnte.

Und wer hat nicht noch Streckensprecher Wilhelm Wernado im Ohr, der immer wieder von „Bobby“ Moore schwärmte, der ja nicht mehr Bobby, sondern Robert genannt werden wolle, weil er ja auch nicht mehr so jung sei, wie am Anfang seiner Karriere. Abermals ein glorreiches Motocross-Wochenende für alle Beteiligten.

39. ADAC Moto Cross „Deutsche Meisterschaft 250ccm“ am 1. + 2. Juni 1991

Nach Gründung einer aktiven Jugendgruppe konnten sich nach den Läufen zur Deutschen Jugendmeisterschaft 80 ccm, Dennis Besser als 13ter, Mikula Atepow als 14ter, Kevin Kalteier als 26ter und Michael Lenhof als 29ter vorstellen.

Sieger im Lauf zur Deutschen Meisterschaft bis 250ccm wurde Roland Diepold. Auch das international besetzte Feld der Gespanne bis 750ccm war vor den Augen von 6 000 Zuschauern unterwegs.
Leider glücklos mit Plattfuß verlief dieses heimische Rennwochenende für Torsten Schmid beim Deutschen Motocross Pokal bis 500ccm.

40. ADAC Moto Cross „Int. Deutsche Meisterschaft“ am 30. + 31. Mai 1992

Am 30. und 31. Mai 1992 fand zum ersten Mal ein Lauf zur Int. Deutschen Meisterschaft auf dem Rundkurs in Laubus-Eschbach statt. Roland Diepold dominierte bei diesem Rennen, wie schon so oft in Laubus-Eschbach, zweiter wurde Jochen Jasinski vor Colin Dugmore.

Einen beachtlichen 2. Platz beim Lauf zur Deutschen Jugendmeisterschaft 80 ccm belegte Mikula Atepow.

Unser nagelneue F.I.M.-konforme mobile Startanlage mit 40 Plätzen feierte ihre Premiere und bestand ihre Feuertaufe unter Rennleiter Ernst Schmid fehlerlos. MSC-Fan Ernst Gunkel aus Weilmünster konstruierte und baute diese Anlage in wochenlangen Feierabend-sitzungen aus 120 lfd. Metern Rundrohr, 100 lfd. Metern Rechteckrohr sowie 100 lfd. Metern Flacheisen, damit wor für den kommenden WM-Lauf 1993 bestens gerüstet waren.

1993 – Das Jahr in dem der MSC Laubus-Eschbach sein 40 jähriges Bestehen feierte:

41. Int. ADAC Moto Cross „Grand Prix of Germany“ 250ccm am 22. + 23. Mai 1993

Im 40. Jubiläumsjahr richtete der MSC Laubus-Eschbach  einen Weltmeisterschaftslauf in der Klasse bis 250 ccm aus, der wie auch die Veranstaltungen in den vergangenen Jahren einer voller Erfolg war.
Die Vorbereitungen zum 6. Grand Prix in Laubus-Eschbach unter dem neuen Rennleiter Ralf Eiffler, waren wie in den Jahren zuvor umfang- und arbeitsreich.

Jedoch sollten die Mühen wiederum belohnt werden, denn Zuschauer waren bei Spitzenwetter von den Rennen begeistert, die Offiziellen mehr als zufrieden und die Medien äußerten sich positiv über Organisation und Ablauf des 6. Grand Prix in Laubus-Eschbach, der zugleich auch der erste WM-Lauf in der Klasse bis 250 ccm war, das wir austragen durften.

Als WM-führender reiste der Südafrikaner Greg Albertyn in L. E. an und lies auch bis zum Tagessieg nicht viel in den Wertungsläufen anbrennen. Zum Ende der Saison wurde er denn auch verdient Weltmeister, nach dem Titel in der Achtelliter-Klasse im Jahr zuvor. Das Podium komplettierten Kurt Nicoll aus Großbritannien und Trampas Parker aus den USA.

Dennis Besser und Mikula Atepow vom MSC konnten sich in den Läufen zur Deutschen Jugend-Moto-Cross-Meisterschaft auf heimischem Boden  mit den Plätzen 2 und 3 hervorragend in Szene setzen. Sieger wurde der österreicher Michael Milanovic.

Im Übrigen nahm Anfang der 90er Jahre die recht große Jugendgruppe des MSC sehr aktiv und erfolgreich an verschiedenen Moto Cross-Rennserien teil. Neben den oben erwähnten Dennis Besser, der heute noch aktiv für den Verein ans Startgatter rollt, und Mikula Atepow waren dies unter anderem Jochen Jasinski, Torsten Schmid, Dirk Erbe, Kevin Kalteier, Julia Eiffler, Nadine Offenbach, Patrick Offenbach, Benjamin Nabert, Michael Lenhof und Andy Boller.

Am 23. und 24. Oktober feierte der MSC Laubus-Eschbach mit seinen Mitgliedern, Helfern und mit Gästen aus Motorsport, Kultur, Politik und Öffentlichkeit sein 40-jähriges Bestehen.

Es fand ein buntes Programm von Musik, Zauberei und Unterhaltung statt., beim dem die Gründungsmitglieder Horst Bördner, Heinz Dinnes und Werner Lohr geehrt wurden. Im Rahmen dieser Feier fand im Bürgerhaus in Laubus-Eschbach eine Ausstellung historischer Motorräder statt.

Auch im Jahre 1994 galt es wieder für den MSC, wie auch in den vorangegangenen Jahren, zwei Veranstaltungen auszurichten.

Am 12. Mai 1994 fand zum 6. Mal in Laubus-Eschbach ein Mountainbike-Rennen statt. Es war der dritte Lauf zur Heil-Bike-Challenge 1994.

42. Int. ADAC Moto Cross am 17. + 18. September 1994

Das Jahr 1995 war für den MSC und seine Mitglieder aus motorsportlicher Sicht gesehen wohl eines der ungewöhnlichsten, denn 1995 wurde kein Moto-Cross ausgerichtet. Ausschlaggebend hierfür waren Unstimmigkeiten zwischen den Organisationen, die für die Vergabe der Veranstaltungen verantwortlich waren. Geplant war eigentlich ein Lauf zur Deutschen Meisterschaft der Seitenwagenklasse am 27. und 28. Mai 1995.

1995, am 18.03 hob der MSC Laubus-Eschbach sein Schlachtfest aus der Taufe. Das Schlachtfest fand sowohl bei Mitgliedern, als auch bei Nicht-Mitgliedern guten Anklang.

43. Int. ADAC Moto Cross am 18. + 19. Mai 1996

Nach einem Jahr Pause fand wieder ein Moto-Cross statt und zwar Läufe zur Deutschen Meisterschaft der Gepanne sowie zum OMK-Pokal der Gruppe Süd bis 125ccm und zum international besetzten ADAC Jugend-Cup (bis 80ccm).

Diese Veranstaltung fiel jedoch buchstäblich ins Wasser. Mit 500 Zuschauern, wie auch wettermäßig war es wohl eine der schlechteste Veranstaltung der letzten 40 Jahre. Die Gespannartisten blieben buchstäblich im Laubus-Eschbacher Schlamm stecken und so mußte unser Rennleiter Ralf Eiffler den zweiten Wertungslauf umständehalber abbrechen.

Immerhin konnte Clubfahrer Dennis Besser den Tagessieg in der Pokal-Klasse heimfahren.
Am 6. Juni fand das inzwischen auch zur Tradition des MSC zählende Mountainbike-Rennen, die “Heil-Bike-Challenge” mit etwa 650 – 700 aktiven Teilnehmern in Laubus-Eschbach, eine seinerzeit in Deutschland renommierte Veranstaltung.

Auf Grund der Ereignisse der vorangegangenen zwei Jahre entschloss sich der Vorstand im Jahre 1997 kein Moto-Cross selbst auszurichten. Das 1996er Moto Cross erwies sich ohnehin als Zuschussgeschäft und auch die Erfahrungen insbesondere aus den WM-Veranstaltungen ließen zur Vorsicht gemahnen. Manche dieser Rennveranstaltungen kamen finanziell nur wegen der Sponsorengelder über die Runden oder der Vorstand musste privates Geld vorschießen, um laufende Ausgaben am Rennwochenende begleichen zu können. Insgesamt also schlechte Vorzeichen, um weiterhin auf dem gewohnten Niveau Rennsport mit internationalen Prädikaten anzubieten.

Schon Fritz Kramer hatte in den 60er Jahren erkannt, wie wertvoll und wichtig Sponsoren für den Motorsport auf höchstem Niveau sind, und auch in den späten 70er und frühen 80er Jahren hatte der Club hier mit Hanns Eisner, der auch die Clubfinanzen bei den Rennen innehatte, einen einflußreichen Vertreter der Motorradindustrie an Bord, der Gelder und Kontakte aufgrund seiner Position bei Honda Deutschland beisteuern konnte. Die Zeiten aber hatten sich gewandelt und so buhlten viele „grünere“ Sportarten um die begehrten Mittel, so daß für Moto-Cross als Nischensportart zu wenig übrig blieb.

1100 Jahre Laubus-Eschbach und der MSC

Selbstverständlich nahm der MSC auch an der Ausrichtung zu den Feierlichkeiten der 1100 Jahr – Feier am 18. Mai 1997 teil. Im Rückblick gesehen wohl eine sehr erfolgreiche Teilnahme bei der Feier.
Standen auch Stern- und Zielfahrten für den MSC in den letzten Jahren nicht allzu oft auf dem Programm, so gab es doch für alle Clubmitglieder und Freunde Gelegenheit, sich bei Geschicklichkeitsfahrten mit Fahrrad, Motorrad oder Auto zu messen.

Auch traf man sich immer wieder gern zu sportlichen Ausflügen, seien es Fahrradtouren im heimischen Raum oder zum Wandern im Sauerland, zum Trialfahren in Kärnten oder zum Skifahren in Österreich. Der alljährliche Ski-Ausflug ist inzwischen fester Programmpunkt im jährlichen Terminkalender des MSC.

Der traditionelle Wandertag des MSC am 27. Dezember, dem Tag nach den weihnachtlichen Schlemmereien ist seit über 30 Jahren ein fester Bestandteil des Clublebens und bringt doch in jedem Jahr eine neue Überraschung.

Die vielen fleißigen Helfer, ohne die Veranstaltungen in dieser Größenordnung nicht zustande kämen, wurden zusammen mit den Mitgliedern alljährlich zu geselligen, des öfteren feucht – fröhlichen Stunden, eingeladen.

Ganz im Trend der Zeit erfreuten sich während einiger Jahre auch die Mountain-Biker an der auch für sie interessanten Strecke und man durfte sich nicht wundern, wenn im Vorfeld einer Moto-Cross-Veranstaltung Sportler ihre Zweiräder mit eigener Kraft über die anspruchsvolle Piste manövrierten.
Aber die Moto-Crosser vergaßen wir nicht ganz in Laubus-Eschbach, denn unser Moto-Cross Training anfang März war mittlerweile zu einer schöne Veranstaltung gereift, wenn es auch anfangs schwer war, damit ein paar Fahrer zu uns zu locken.

Die nächsten Jahre fand man das Wort Moto-Cross auch nur bei anderen Veranstaltern um uns herum zu lesen. Auf unserem Gelände wurden erst mal keine eigenen Veranstaltungen durchgeführt. Aber das heißt nicht, daß gar keine Aktivitäten auf der Strecke zu beobachten waren. Wenn man genauer hinschaute sah man ab und an immer wieder ein paar Geländewagen über den anspruchsvollen Parcours fahren. Aber auch die Mountainbiker sind bis zum Jahre 2002 noch auf leisen Sohlen unterwegs gewesen.

2003 – ein halbes Jahrhundert MSC Laubus-Eschbach – 50 Jahre

Das jährliche Moto-Cross Training im März wurde immer besser besucht und hat sich so mittlerweile bei vielen Piloten aus der näheren oder weiteren Umgebung fest etabliert. In diesem Jahr war es mit 172 Startern eines der bestbesuchten Trainings der letzten und auch der kommenden Jahre. Nachdem auch der Trend der Mountainbiker so langsam vorbei war und fast nur noch die Geländewagen unser Gelände benutzten, ist es auch mal wieder so weit, dass Moto-Crosser über die Strecke fahren. Deshalb hieß es im Jahr 2003 wieder “Moto-Cross in Laubus-Eschbach”.

44. ADAC Moto Cross Hessencup und „50 Jahre MSC Laubus-Eschbach“

Vom 29. bis 31. August 2003 boten wir wieder Moto-Cross pur. An diesem Wochenende haben wir unser 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Es gab einen Festkommers mit anschließender Live Musik. Am Samstag Trainingsläufe und am Abend ein Live-Konzert auf dem Moto-Cross Gelände. Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Moto-Crosser und Oldtimer.

Für das Jahr 2003 hatte die FIM die Bezeichnung der traditionellen Hubraumklassen geändert. Da immer mehr Viertakt-Maschinen auf den Rennstrecken vertreten waren, wurden die 125ccm-Zweitakter und die 250ccm-Viertakter zur Klasse MX2 zusammengefaßt, während die 250er-Zweitakter und 450er-Viertakter in der Klasse MX 1 aufeinander trafen.

In der gemeinsam von ADAC und DMV getragenen Serie konnten und können sich die Piloten der MX1- und MX2-Klassen – unterteilt in Senioren, Junioren, Gäste, Enduro – und auch Quad-Piloten jeweils untereinander messen. Auch die Piloten der sogenannten Classic- und Twinshock-Klassen, also Moto Cross-Oldtimer, rollten als Publikumslieblinge über die Pisten.

Nach einem weiteren Jahr Renn- und Denk-Pause haben wir uns entschlossen wieder jährlich Motocross-Rennen zu veranstalten.

45. ADAC Moto Cross Hessencup am 09. + 10. April 2005

Nach 2003 veranstalteten wir also erneut den MX-Hessencup auf unserer schönen und beliebten Rennstrecke. Die Zuschauer-zahlen waren noch verhalten, aber die Abendveranstaltung mit drei heimischen Live-Bands war auf jeden Fall ein voller Erfolg. Immerhin wurde fast der gesamte Biervorrat des Wochenendes aufgebraucht und auch für andere Getränke mußte nachts noch Nachschub organisiert werden.

In seinem allerersten Rennen und auch erstmals für den MSC am Start war Clemens Anderlitschka in der Twinshock-Klasse auf seiner neu aufgebauten Kramer. Auch Torsten Schmid griff in der MX1 wieder ins Geschehen ein.

46. ADAC Moto Cross Hessencup am 29. + 30 April 2006

Unser dritter Hessencup ging gewohnt routiniert über die Bühne, zum Glück war die Strecke trotz aprilhaftem Wetter recht griffig und die zahlreichen Fahrer fanden somit beste Bedingungen vor.  Aufgrund der Vielzahl der Klassen kommen bei Hessencup-Rennen schnell ca. 300 Piloten zusammen, mit allen Helfern und Begleitern zusammen ergibt sich wenigstens eine kleine Zuschauerkulisse und die Veranstaltung rechnet sich. Aber so langsam schien sich „Motocross in L.-E.“ wieder zu etablieren, denn auch der Zustrom normaler Zuschauer war vorhanden.

47. ADAC Moto Cross Hessencup am 31. März + 1. April 2007

In diesem Jahr hatten wir endlich mal wieder herrlichstes Frühlingswetter, trotz des frühen Termins. Leichter Staub lag meistens über der Strecke und wir mußten sogar wässern. Neben den Hessencup-Klassen fegte auch der Seitenwagen-Veteranen-Cup über unsere Piste.

Seitdem haben wir nun regelmäßig die Dinosaurier des Moto Cross-Gespannsports bei uns zu Gast, mit denen uns mittlerweile eine innige Freundschaft verbindet.

Am 1. Februar 2008 hielten wir unsere ordentliche Jahreshaupt-versammlung im Jägerhof in L.-E ab. Wie sich im Vorfeld bereits ankündigte, kam es zu einem Führungswechsel im Vorstand. Unser langjähriger 1. Vorsitzende Bernd Habich stand nach 19 Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung und so nahm seinen Platz der bisherige 2. Vorsitzende Klaus-Dieter Ruck nach einstimmiger Entscheidung ein. Zum neuen 2. Vorsitzenden des MSC wurde Werner Heinz gewählt.

Bernd skizzierte in einer bewegten Rede seine Stationen und Motivationen beim MSC Laubus-Eschbach und dankte den anwesenden Mitgliedern für die bisherige Unterstützung und das entgegengebrachte Vertrauen. Neben mehreren Läufen zur Internationalen Deutschen Meisterschaft dürfte die Durchführung von zwei Großen Preisen von Deutschland 1990 und 1993 unter seiner Führung zu den Höhepunkten dieser beachtlich langen Amtszeit zählen. Darüber hinaus ist er in diesem Jahr seit 40 Jahren Mitglied im MSC, wofür er vom Vorstand gebührend geehrt wurde. Zum weiteren Zeichen der Anerkennung seines tatkräftigen Einsatzes und des Erreichten wurde Bernd zum Ehrenmitglied des MSC Laubus-Eschbach ernannt. Eine weitere Ehrung für 40-jährige Mitgliedschaft wurde Wolfgang Müller zuteil.

48. ADAC Moto Cross Hessencup am 5. + 6. April 2008

In tiefstem Laubs-Eschbacher Schlamm versank diese Veranstaltung buchstäblich, einige Rennen mussten verkürzt oder gar ganz abgesagt werden, so zum Beispiel bei den Veteranen-Seitenwagen, die bereits nach den ersten Trainingsrunden von der Strecke geborgen werden mussten. Aber auch die Solisten taten sich sehr schwer und so kamen nur die versiertesten Piloten einiger-maßen ungeschoren über die Runden. Schlechtes Wetter und wenig Zuschauer taten ihr übriges.

Die Jahreshauptversammlung am 7. März 2009 brachte zum Ausdruck, dass Renn- und Trainingsveranstaltung des vergangenen Jahres dennoch aus sportlicher wie wirtschaftlicher Sicht erfolgreich über die Bühne gingen. Auch im Bereich der Jugendarbeit tat sich wieder einiges beim MSC, insbesondere im Bereich Trial.

Die Neuwahlen für verschiedene Vorstandsposten brachten wenig Überraschungen mit sich, im Kern blieb die bisherige Mannschaft um den 1. Vorsitzenden Klaus-Dieter Ruck, den 2. Vorsitzenden Wener Heinz und den Kassierer Hans-Jörg Bördner bestehen. Auch der 1. Sportleiter Adrian Dive wurde im Amt bestätigt.

Reiner Becker schied nach 20 Jahren als Beisitzer auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus.

Neben einigen Ehrungen zur 25 jährigen Mitgliedschaft im MSC wurden der ehemalige Rennleiter, Ernst Schmid, für 50-jährige und der ehemalige 1. Vorsitzende, Horst Bördner, für 55-jährige Mitgliedschaft geehrt. Eine besondere Ehrung kam Hermann Schäfer vom hiesigen Bauunternehmen zuteil. Im Laufe seiner 30-jährigen Mitgliedschaft hat er einige  Male die Schirm-herrschaft bei großen, internationalen Rennveranstal-tungen des MSC Laubus-Eschbach, wie der mehrfach veranstalteten Super Cross Trophäe, übernommen und über all die Jahre auch Know-how und Technik seiner Firma beige-steuert, um die Piste immer wieder auf WM-würdiges Niveau zu bringen. Für all diese Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied des MSC ernannt.

49. Int. ADAC Moto Cross Seitenwagen-Veteranen-Cup am 25. + 26. April 2009

Einen Einstand nach Maß konnte das Team Kremer/Schneider beim ersten Saison-Rennen des Seitenwagen-Veteranencups am vergangenen Wochenende in Laubus-Eschbach feiern. Nach einem hervorragenden zweiten Platz im Halbfinale landete das Gespann aus Niederbrechen auf Gesamtrang drei im Endlauf. Ein Ergebnis, mit dem nach 22-jähriger Rennabstinenz sicher nicht zu rechnen war, auch wenn jahrelange Erfahrung aus der Seitenwagen-Inter-DM und -WM Pilot und Co-Piloten auszeichnen. Diese Erfahrung war auch bitter nötig, um das nach dem Start zum Finale nur auf Platz 15 liegende HEOS-Honda-Gespann noch auf Treppchen-Kurs zu steuern. In dem 30 Minuten plus 2 Runden dauernden Rennen war der Anschluß zur Spitze erst drei Runden vor Schluß erreicht und nach der kräftezehrenden Aufholjagd war an Angriff auf Platz 2 nicht mehr zu denken. Hilfreich für Kremer/Schneider war sicher das harte und staubige Geläuf in Laubus-Eschbach, da dort der Leistungsnachteil von ca. 30 PS zum Sieger Nieuwenhuizen/Steenbergen auf der seltenen WASP-Hedlund nicht so stark ins Gewicht fiel wie z.B. in bremsendem Schlamm.

Aber auch das Siegerteam hatte einige Runden zu kämpfen, um ganz an die Spitze zu kommen. Nach dem Start ähnlich schlecht weggekommen  wie Kremer/Schneider hatten die beiden Hölländer bereits am Ende von Runde 1 den dritten Rang hinter dem besten Starter Barrabas/Österle und dem späteren Zweiten erreicht. Nachdem die Führung jedoch zwei Runden später errungen war, gab es keinen Zweifel mehr daran, wer an diesem Wochenende die Nase vorn haben würde. Neben dem Siegerteam und den Zweitplatzierten Van der Eiden/Van Deursen aus den Niederlanden waren Teams aus ganz Deutschland sowie aus Großbritannien und Österreich am Start. Die wunderschön restaurierten Maschinen mit 600 bis 1000ccm und bis zu 95 PS wurden von ihren Piloten nicht geschont und so behaupten die historischen Motocross-Gespanne auch weiterhin ihren festen Platz im Rennkalender des MSC Laubus-Eschbach.

Am Rande der spannenden und nahezu unfallfreien Veranstaltung stellten wir unser neuestes Projekt zur Belebung des Vereinslebens und der Nachwuchsförderung vor: die Errichtung eines eigenen Trialgeländes unter Regie von Torsten Schmid zum sicheren Einstieg in die Faszination Motorsport . Damit Einsteiger ohne großen Aufwand zunächst ihr Interesse für diese Sportart testen können, hat der MSC mit Förderung durch den ADAC ein 125ccm Trialmotorrad angeschafft und seitdem trifft sich die Trialgruppe um Torsten und Jens Schmid, Sebastian Heinz und Manuel Kraus immer wieder auf dem Gelände zum Training oder nimmt an verschiedenen Wertungsläufen in Mittel-deutschland teil.
Nach langer Zeit ging auch mal wieder ein Titel in die Reihen des MSC Laubus-Eschbach, Dennis Besser schloß auf seiner geliebten Zweitakt-Suzuki gegen eine Phalanx von Viertakt-Piloten die Saison als Hessenmeister der Klasse MX1 ab.

Seine recht kurze Amtszeit als 1. Vorsitzender beendete Klaus-Dieter Ruck und gab seinen Posten auf der Jahreshauptversammlung 2010 an unseren Sportleiter Adrian Dive weiter. Die Position des 2. Vorsitzenden wurde im Jahr darauf von Andreas Abel übernommen.

50. ADAC Moto Cross Deutsche Jugend-Moto-Cross-Meiserschaft 85ccm am 10. + 11. April 2010

Die Jungen Wilden dominierten an diesem Wochenende eindeutig den Motocross-Kurs in L.-E. Bei idealen Wetter- und Bodenverhältnissen konnten die 12- bis 16-jährigen Piloten beim ersten Lauf zur Deutschen Jugend-Motocross-Meisterschaft erstmals in diesem Jahr ihre Kräfte messen und feststellen, daß die Rangordnung des letzten Jahre nur knapp auf den Kopf gestellt wurde. Nachdem Meister und Vizemeister 2009 – Stephan Büttner und Danny Neubauer – in höhere Klassen aufgestiegen sind, war der weg frei für die drei nachfolgenden Piloten. An Henry Jacobi Stefan Ekerold und Marten Borchert führte in beiden Rennläufen am Sonntag kein Weg vorbei. Nach einem Start-Ziel Sieg im ersten Heat hatte Jacobi nur im zweiten Lauf nach verpatztem Start etwas Mühe, die Spitze des Feldes erneut zu erobern, um dann unangefochten den Tagessieg nach Hause zu fahren. Borchert und Ekerold tauschten nach Lauf zwei die Plätze, so daß für Ekerold aufgrund des besseren Ergebnisses im zweiten Heat trotz Punktgleichheit auch der zweite Gesamtrang heraussprang. Die Leistungsfähigkeit des gesamten Feldes in dieser 85ccm-Klasse beeindruckte die zahlreichen Zuschauer umsomehr, da in der Spitze ähnliche Zeiten gefahren wurden, wie in der MX2- oder MX1-Klasse, wo immerhin bis zu 450ccm-Maschinen von erfahrenen Piloten um den Kurs getrieben werden.

Seit Jahren ein Zuschauermagnet und sicher mehr als nur Rahmenprogramm beim MSC Laubus-Eschbach, sind die Dinosaurier in der Gespannklasse immer wieder faszinierend anzuschauen. Da mehr Teams Nennungen abgegeben hatten, als die Strecke zuläßt, wurden die Tagessieger im Seitenwagen-Veteranen-Cup nach zwei Halbfinalläufen in einem alles entscheidenden Rennen ermittelt. Schon in den Trainingsläufen ließen die Lokalmatadoren aus Nieder-brechen ihre Klasse aufblitzen, steht doch in diesem Jahr die Verteidigung der Letztjahres-Meisterschaft auf dem Spiel. Leider fehlte der WM-erfahrene Beifahrer Christof Schneider verletzungsbedingt, so daß Pilot Christof Kremer mit seinem Ersatzmann im Boot nach eindrucksvoller Aufholjagd nur auf Rang drei einlief. Nach dem Start lediglich im vorderen Mittelfeld zu finden, konnte das Team aus Niederbrechen auf der leistungsmäßig unterlegenen HEOS-Honda auch Dank der guten Streckenkenntnis Platz um Platz gutmachen, angefeuert vom mitreißenden Streckensprecher Hennes Breidel und den begeisterten heimischen Fans. Der Sieg indessen ging an die beiden Österreicher Dietmar Schmidt und Mario Meusburger auf EML-Yamaha, die vom Start weg unbedrängt in Führung lagen. Jürgen Knübben und Peter Schneider hingegen mußten ihren zweiten Rang fast durch das gesamte Feld hindurch hart erkämpfen.
In den Clubsportklassen MX1/MX2 (Maschinen bis 450ccm resp. 250ccm) zeigten die Piloten des MSC Laubus-Eschbach sehr gute Leistungen. Dennis Besser konnte hier den zweiten erringen, während Torsten Schmid auf Rang 8 seine Rennen beendete.

Der Sieg bei den Oldtimern der Twinshock-Klasse ging unangefochten an Jörg Brenner auf Yamaha, während das Podium von Bernd Bücher (Maico) und Enrico Straka (KTM) komplettiert wurde.
Insgesamt eine rundum gelungene und hervorragend organisierte Veranstaltung, die für uns sportlich in die richtige Richtung wies.

51. ADAC Moto Cross Deutscher Moto-Cross-Pokal Gruppe Süd am 16. + 17. April 2011

Packende Rennen bei bestem Frühlingswetter konnten die zahlreichen Zuschauer in Laubus-Eschbach erleben, als die süd- und mitteldeutschen Motocrosser der Open-Klasse ihre Saison um den Deutschen Motocross Pokal der Gruppe Süd eröffneten. Im abschließenden Wertungslauf konnte sich der Königsbrunner Stefan Frank nach rundenlangem Führungsduell gegen Nico Krackl aus Weisenheim durchsetzen und so die vollen 25 Punkte für sich verbuchen. Das Podium wurde komplettiert vom Offenbacher Patrick Steinbach, der für den MSC Laubus-Eschbach startende Dennis Besser landete auf Rang 25.

Bei den Veteranen-Seitenwagen kam es zum prophezeiten Favoriten-Sieg des Duos Kremer/Schneider aus Niederbrechen. Schon in den letzten beiden Jahren zeigte das Team seine Klasse auf der ehemaligen WM-Strecke in L. E. und in diesem Jahr konnten die beiden symphatischen Gespann-Akrobaten sich endlich ihren Traum erfüllen und wenigstens einmal in ihrer langen Karriere einen Sieg auf ihrer Heimstrecke herausfahren.

Altmeister Herbert Schmitz dominierte wie erwartet die Twinshock-Klasse, in der Motorräder bis Baujahr 1983 eingesetzt werden dürfen. In beiden Wertungsläufen unangefochten vorne liegend verwies der mittlerweile über 60-Jährige die beiden 40-jährigen „Youngsters“ Jens Wagner und Jörg Brenner auf die Podiumsplätze 2 und 3. Schmitz hat schon in den 1960er und 70er Jahren in L. E. Punkte und Pokale gesammelt, damals vorwiegend auf von Fritz Kramer siegfähig getunten Maicos.

In der Klassik-Klasse konnte am Ende Franz Baur den Tagessieg davontragen gefolgt von Rainer Dierolf und Ralf Geilert. Der Organisator des DMV Motocross Classic Cups und Urgestein der deutschen Motocross-Szene Wofgang Büttner landete ungewohnterweise nur im vorderen Mittelfeld.
Das Team vom MSC L.-E. um unseren Vorsitzenden Adrian Dive hat erneut eine rundherum gelungene Veranstaltung routiniert über die Bühne gebracht und auch die samstags teils noch erhebliche Staub-entwicklung mit gezielter Streckenbewässerung in den Griff bekommen. Die positive Zuschauerresonanz zeigt einmal mehr, daß wir mit dem Austragen von Prädikatsläufen, wie dem Deutschen Motocross Pokal, sportlich auf dem richtigen Weg sind, wird hier doch ein Spitzensport geboten, der deutlich in einer anderen Liga spielt, als zum Beispiel regionale Rennserien wie der MX-Hessencup. Ohne die Unterstützung durch die vielen Helfer aus dem MSC und von zahlreichen anderen Organisationen und ohne die Zuschauer jedoch wäre das finanzielle und organisatorische Risiko einer solchen Veranstaltung kaum zu stemmen.

Hessisch Thüringische Jugend-Trial Meisterschaft am 13. + 14. August 2011

Eine gelungene Veranstaltung mit sehr guter Fahrerresonanz konnten wir nach langen Jahren der Trial-Abstinenz auf die Beine stellen und bei sehr guten Wetter- und Parcours-Verhältnissen durften die Zuschauer artistischen Trail-Sport vom Feinsten bewundern, vorgetragen von Anfänfgern wie von Alten Hasen oder DM-Teilnehmern.

Am 08. Und 09. Oktober veranstalteten wir das Kramer&Twinshock Treffen zum ersten Mal unter Vereinsregie, zusammen mit einem freien Training am Sonntag. Leider hatten wir widrige Wetterbedingungen mit nur wenigen Oldtimern auf der Strecke, bei der interessanten Ausstellung im Festzelt trafen sich aber einige illustre Gäste aus der Geschichte des Vereins und der Kramer-Sportmotorräder wie Rolf Dieffenbach, Herbert Schmitz, Werner Schütz, Wolfgang Müller, Klaus Kocjas, Rolf Nickolai, Gunter Dax oder Sidney Schmitt. Auch ehemalige Kramer-Händler und –Importeure sowie Gäste aus Frankreich, Niederlande, Österreich, Dänemaerk, der Schweiz und Kramer-Fans aus Deutschland genossen gemeinsam mit den Altstars die Erzählungen früherer Tage.

Dies war schon die vierte Veranstaltung dieser Reihe, angefangen hatte alles bereits 2007 als Privatinitiative von Clemens Anderlitschka anlässlich des 30-jährigen Gründungs-jubiläums, der damit die Marke „Kramer“ quasi wiederbelebte.

52. ADAC Moto Cross Deutscher Moto-Cross-Pokal Gruppe Süd MX1/MX2 am 14. + 15. April 2012

Wir als Veranstalter konnten mehr als zufrieden auf das Geleistete zurückblicken, wurden die Anstrengungen doch mit guten Wetter- und damit Streckenbedingungen und der höchsten Zuschauerresonanz der letzten Jahre belohnt. Kein Vergleich zu früheren Groß-ereignissen, aber knapp 2 000 Zuschauer waren Rekord gegenüber den Rennen in den wenigen Jahren zuvor.
Im DMSB Pokal der Gruppe Süd waren dieses Wochenende gleich zwei Klassen am Start. In der Open-Klasse (bis 450ccm 4-Takt) war Tagessieger Marvin Knörle aus Westendorf zwar in beiden Läufen nicht mit guten Starts gesegnet, konnte aber mit konstant schnellen Runden rasch zur Spitze aufschließen und schließlich zu Rennmitte jeweils die Führung übernehmen. Einmal an der Spitze angekommen konnte ihn nichts mehr bremsen und so waren die Laufsiege mit komfortablem Vorsprung gesichert. Patrick Steinbach aus Offenbach und Frank Dechet aus Roth konnten sich so nur auf Rang zwei und drei einordnen.

Die Laufsiege in der MX2-Klasse (bis 250ccm 4-Takt) waren bis zur Zielflagge hart umkämpft und spannnende Zwei- oder Dreikämpfe an der Spitze ließen das Publikum bis zum Schluß die Luft anhalten. Marco König aus Ansbach konnte zwar zwei lupenreine Start-Ziel-Siege verbuchen, doch in Lauf 1 stets bedrängt von Hannes Herbst aus Mittelhausen. In Lauf 2 war es an Bernhard Ekerold aus Weiskirchen, König den Thron streitig zu machen, schließlich reichte es jedoch auch nur für Platz 2. Kevin Klebe aus Seevetal schob sich in Rennen 2 bis auf Rang drei vor und mit dem Ausfall von Herbst bedeutete dies auch Schlußrang 3 für ihn, während Ekerold auch in der Gesamtwertung den zweiten Platz einnahm.

Die Piloten des MSC L.-E. konnten leider keine Punkte für sich verbuchen.

Auch in der Twinshock-Klasse waren die lokalen Piloten Clemens Anderlitschka und Sidney Schmitt nicht vom Glück verwöhnt. Schmitt mußte nach dem Training verletzungsbedingt aufgeben, während Clemens in Lauf Zwei in der letzten Runde stürzte und so einige bereits sicher geglaubte Punkte einbüßte. Das Poduim ging hier an Peter Amberger aus Spangenberg, Helge Mühlig aus Dornburg und Werner Härle aus Niederdorfelden folgten auf den Plätzen.

Bei den Veteranen-Seitenwagen wollten die Lokalmatadoren Christof Schneider/Christof Kremer wie in den vergangenen Jahren wieder ganz nach vorne, was ein zweiter Platz in Lauf 1 auch unterstrich. Durch einen Motorschaden in Lauf 2 kamen aber keine weiteren Punkte hinzu und so reichte es am Ende nur zu Platz 9. Umjubelte Sieger waren das Gespannteam Mario Meusburger/Dietmar Schmidt aus Österreich, gefolgt von Daniel Groß/Peter Pitz und Moritz Barrabas/Volker Barrabas.

Das Team an und um die Strecke jedenfalls machte den Eindruck, seit den großen Prädikatsläufen sei kein Tag vergangen, so reibungslos lief die gesamte Organisation ab – wie übrigens in den Jahren seit 2003 auch. Sei es Rennleiter Ralf Eiffler, die Streckensicherung unter langjähriger Regie von Rainer Becker, die „Unerbittlichen Zwei“ Holger „Kurti“ Müller und Kai-Uwe Reuter am Vorstart, an denen kein Fahrer ohne entsprechende Freigabe vorbeikommt, Peter Pfaff und Herbert Dobner im engen Starterhäuschen oder dem Bewirtungsteam um Hans Jörg Bördner, Jörg Abel und Jörg Heil, sie hatten stets alles im Griff.

Besonders zu erwähnen – ohne die vielen anderen Helfer zu vergessen – wäre noch der Einsatz von Brigitte Bördner. Sie dürfte wohl die langjährigste Konstante hinter der Theke des MSC sein, stest gutgelaunt und immer handfest zupackend.

Insgesamt gab es nur zufriedene Stimmen sowohl auf Seiten der Zuschauer, wie auch auf Seiten der Verantwortlichen, Helfer und Funktionäre.

Neben unseren Spitzenpiloten Dennis und Torsten haben wir aber zur Zeit eine recht muntere Truppe aktiver MX-Fahrer in unseren Reihen. Neben den beiden vorgenannten gehen Timo Jungmann, Matthias Eichert, Jochen Dragesser, Oliver Dragesser, Tobias Weißleder, Marco Jung, Christian Becker, Jonas Eiffler, Fabian Stubig, Carmen Allinger, Tobias Legner, Tom Legner, Sidney Schmitt und Clemens Anderlitschka in verschiedenen Klassen an den Start und halten die Fahne des MSC hoch. Timo konnte schon Klassensiege in der German Cross Country, einer Enduro-artigen 2 Stunden-Rennveranstaltung, erringen, während Sidney in der Deutschen Twinshock Meisterschaft in der Saison 2012 den 5. Gesamtrang (er wurde sogar dritter in seiner Altersklasse) vor Clemens auf Gesamtrang 8 belegte.
Torsten konnte seiner langen Karriere 2012 einen weiteren Titel hinzufügen, er wurde Hessenmeister der Senioren (über 40 Jahre), bei Dennis kam ein Vizetitel im Hessencup in der MX2-Klasse dazu, den er auf einer leistungsmäßig unterlegenen 2-Takt-Maschine einfuhr.

Einen erneuten Wechsel im Vorstand gab es dann auf der Jahreshauptversammlung am 12. April 2013 zu verzeichnen. Gesundheitsbedingt verzichtete Adrian Dive vorzeitig auf sein Amt als 1. Vorsitzender und wurde von Peter Hastall abgelöst.

Am 18. Mai 2013 haben wir „60 Jahre MSC Laubus-Eschbach e.V. im ADAC“ gefeiert, wenngleich der MSC an sich erst 40 Jahre exisitiert. Aber zusammen mit den Anfängen als DKW-Club und der Zeit als MCV Laubus-Eschbach können wir zu Recht stolz sein auf 60 Jahre Motorsport in L.-E.

Der Festabend war ganz den geladenen Ehrengästen und Mitgliedern des MSC gewidmet, mit Vorführungen von historischem Filmmaterial und einer kurzweiligen Reise durch die letzten 60 Jahre. Im Rahmen dessen haben wir auch unsere Vereinsmitglieder Horst Bördner, Werner Lohr, Heinz Dinnes und Fritz Kramer geehrt, welche damals den „Bubenverein“ aus der Taufe hoben und damit den Stein ins Rollen brachten.

Der Pfingstsonntag stand im Zeichen der Familien und der Freunde des Motorsports aus Nah und Fern. Geländewagenparcours, Unter-haltungsprogramm für Kinder und eine Motorsport-Ausstellung über die Clubgeschichte bildeten das Programm des Tages, eingeleitet durch einen Festgottesdienst am Vormittag.

53. ADAC Moto Cross „Deutsche Meisterschaft MX2“ am 17. + 18. August 2013

Vor dem Start zum DM-Endlauf besaßen neben Daniel Siegel (212 Punkte) auch die beiden Sachsen Angus Heidecke (209 Punkte) und Dominique Thury (203 Punkte) Chancen auf den Gesamtsieg.
Unsere bestens präparierte Piste bot mit ihren spektakulären Sprüngen und mit schnellen Teilstücken nahezu wieder das Layout der Weltmeisterschaft von 1993. Sie stellte die geeignete Bühne für die pfeilschnellen Piloten der MX2-Klasse dar.

Direkt beim Start zum ersten Wertungslauf versiebte der Gesamtdritte Dominique Thury durch einen Sturz seine Titelchance. Er nahm das Rennen als Letzter auf und startete “mit dem Messer zwischen den Zähnen” eine Aufholjagd, die das Publikum bald mehr fesselte als der Kampf zwischen Angus Heidecke, Kevin Wouts und Daniel Siegl an der Spitze. Am Ende sollte ihn seine Aufholjagd bis auf Rang fünf im 34 Fahrer starken Feld geführt haben.

Auch Siegl und Heidecke starteten nicht optimal. Sie kamen als Vierter respektive Zehnter aus der ersten Kurve. Die nach dem Start vorn liegenden Ekerold-Brüder Stefan und Bernhard wurden von Siegl noch in der ersten Runde und nachfolgend auch von Heidecke und Wouts gestellt. Im Laufe des Rennens musste Daniel Siegl diese beiden passieren lassen, und so ging der erste Laufsieg verdient an Angus Heidecke. Damit herrschte zwischen Siegl und Heidecke in der Meisterschaftswertung zunächst Gleichstand.

Im zweiten Wertungslauf ließ Daniel Siegl nichts mehr anbrennen. Er sicherte sich per Start-Ziel-Sieg seinen dritten Deutschen Meisterschaftstitel nach 2005 und 2011. Angus Heidecke, der zeitweise bis auf eine Sekunde an Siegl heran fuhr, wurde Zweiter.

Im Rahmenprogramm starteten am Samstag und am Sonntag auch die Veteranen-Seitenwagen und die Fahrer, die den Deutschen Motocross-Pokal der Open-Klasse gewinnen wollten. Bei den Seitenwagen sahen die Zuschauer die Vorjahressieger Dietmar Schmidt/Mario Meusburger aus Österreich oben auf dem Treppchen. Die Pokal-Serie brachte als Sieger Joshua Enders hervor, gefolgt von Michael Kaschny und Marvin Heyner.

In der Clubsport-Serie errang Dennis Besser vom MSC den zweiten Platz in der Tageswertung.
Zum Abschluß des Jubiläums-jahres veranstalten wir noch den Kramer & Twinshock Trackday und ein Saisonabschlußtraining am 12. und 13 Oktober.

Allen Mitgliedern und Freunden des MSC auch weiterhin viel Spaß und Erfolg  bei allen Veranstaltungen, Rennen, Feiern, Ausflügen, Wandertagen des MSC Laubus-Eschbach e.V. im ADAC!

Motorsport und Clubleben von gestern bis heute, wird fortgesetzt…

Danksagung

Werner Lohr für das Anlegen und Führen des Vereinsarchivs, Erika Eisner für die erste Version dieser Chronik, all denen, die Bilder und Informationen beigetragen haben und allen Mitgliedern, Helfern, Freunden und Unterstützern des MSC Laubus-Eschbach, die in der bisherigen Erfolgsgeschichte  eine Rolle gespielt haben und ohne die eine solche Entwicklung nie möglich gewesen wäre, ob namentlich genannt oder nicht.

Clemens Anderlitschka, im August 2013